Burkina Faso: Proteste gegen neue Militärmachthaber

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In Burkina Faso hat die Opposition gegen die Machtübernahme des Militärs protestiert. Mehrere hundert Menschen kamen in der Hauptstadt Ouagadougou zusammen. Sie forderten freie und faire Präsidentenwahlen in dem westafrikanischen Land.

Der bisherige Präsident Compaoré war am vergangenen Freitag nach Protesten gegen seine geplante Amtszeitverlängerung zurückgetreten. Er hatte das Land fast 30 Jahre lang regiert. Er verließ Burkina Faso inzwischen und soll sich im Nachbarland Elfenbeinküste aufhalten.

“Die Armee sollte sich sofort aus der Öffentlichkeit zurückziehen“, forderte ein Demonstrant. „Die Rolle der Armee sollte es sein, unser Land zu verteidigen. Ich möchte, dass sie verschwindet.“Und ein anderer Teilnehmer der Demonstration ergänzt: „Alle großen Demokratien der Welt werden von ihren Bürgern regiert, nicht von Soldaten. Der Westen möchte, dass bei uns das Militär an die Macht kommt, weil er glaubt, dann mehr Kontrolle über unser Land zu haben. Aber in Burkina Faso halten die Menschen ihre Augen jetzt offen gegenüber solchen Dingen.“

Nach dem Rücktritt von Präsident Compaoré hatten sich binnen 24 Stunden zwei verschiedene Militärs zum Staatsoberhaupt erklärt.
Mittlerweile einigte sich die Militärführung auf den bisherigen Vize-Kommandeur der Präsidialgarde, Isaac Zida, als kommissarischen Staatschef. Zida hatte in einer Rundfunkansprache Wahlen innerhalb von drei Monaten angekündigt.

Die US-Regierung rief das Militär auf, die Macht unverzüglich wieder an Zivilisten zu übertragen.Es sollten umgehend freie und faire Präsidentenwahlen abgehalten werden, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Die Bundesregierung gab eine Reisewarnung für Burkina Faso heraus. Die Warnung gelte bis auf weiteres und besonders für die Hauptstadt Ouagadougou, teilte das Auswärtige Amt mit.

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